Burnout Phasen - Meine persönlichen Ansichten
Das Thema "Burnout" (Zusammenfassung im Link) ist nicht nur ein Thema für Personen die betroffen sind, sondern betrifft auch die Menschen in unmittelbarer Umgebung. So möchte ich mich mit diesem Beitrag auch an die Menschen richten, denen es schwer fällt den richtigen Umgang mit dem betroffenen Partner oder Verwandten oder Freund/in zu finden. Oft sind es die besonderen Menschen, die uns mit Ihrem Tatendrang und Fleiß im Alltag inspirieren und uns Sicherheit geben. Umso größer ist der Schock, diese Menschen nicht mehr in ihrer ursprünglichen Kraft und Energie wahrzunehmen. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen einen Einblick in meinen Alltag ermöglichen. Über die mögliche Entstehung des Burnouts sowie über die Burnout Phasen aus meiner Perspektive und Ansicht berichten.
Burnout Phasen - Erläuterung
Burnout (deutsch „ausgebrannt sein" ) bedeutet soviel wie kraftlos oder ausgebrannt zu sein. Die Gefahr an "Burnout" zu erkranken ist gerade für Menschen die leistungsorientiert sind sehr hoch.
Burnout begrenzt sich schon lange nicht mehr auf Berufe im sozialen oder gesundheitlichen Bereich. Der schnelle industrielle Fortschritt in den vergangenen Jahren zwingt viele Unternehmen zu einem schnelleren Wachstum, die Digitalisierung begünstigt den Konkurrenzkampf im Digitalen Marketing. Es muss also ein besonderer Service angeboten werden, ein Alleinstellungsmerkmal erkoren werden.
Der perfekte Fachverkäufer, Manager oder Kundendienst muss geboren werden. Der Leistungsdruck ist in allen Hierarchien zu spüren. Die Sachbearbeiter-Ebene hat erschwerend keinen Einblick auf die perspektivische Sicht der Geschäftsleitungsebene, was für zusätzliche Unsicherheit sorgen kann. Die Geschäftsleitung wiederum soll es den Kunden genauso recht machen sowie auch für die Mitarbeiter Verantwortung tragen.
Burnout Negativspirale
Wenn etwas im Beruf nicht mehr rund zu laufen scheint, kommt häufig noch existentielle Angst dazu. Verantwortung für Familie, finanzielle Belastungen, der Arbeitsmarkt erscheint nicht vielversprechend, Veränderungen fallen nicht leicht. Statussymbole werden zu Belastungen. Die Freizeit erscheint zunehmend reduzierter. Für das Hobby, welches für eine ausgleichende Balance zwischen Beruf und Familie sorgen sollte, bleibt auf einmal keine Zeit mehr. Die Energie Reserven scheinen aufgebraucht zu sein. Betroffene schaffen es plötzlich nicht mehr, das sich selbst auferlegte Pensum zu absolvieren. Alles fühlt sich schwer an, man möchte am liebsten gar nicht mehr aufstehen und hangelt sich von einem Wochenende zum anderen, denn es wird ja schon irgendwie gehen. Früher hat man das doch auch geschafft. Der Selbstwert wird in Frage gestellt. Man zieht sich mehr und mehr zurück, mag gar nicht über sein gefühltes Erleben berichten, aus Angst nicht verstanden oder gar stigmatisiert zu werden und eine Negativspirale bahnt sich an.
Burnout Häufigkeiten
Die Gefahr auf "Burnout" ist nicht bei allen Personen gleich, es ist das persönliche Empfinden auf den Beruf, welches das Risiko mindern kann. Laut einer Statistik 2011 sind rund 13 Millionen Menschen von Burnout betroffen mit der Tendenz auf Steigerung (Quelle: TK Gesundheitsreport & KKH-Allianz & WHO & Stressreport Deutschland 2012).
Burnout Zustand
Die Betroffenen erleben einen Zustand der völligen Erschöpfung. Sie fühlen sich antriebslos, erschöpft und müde. Die Arbeit kann nicht mehr bewältigt werden, die Betroffenen sagen häufig: Ich fühle mich so leer. Frustration & Sinnlosigkeit macht sich breit. Man kann sich nicht mehr um die Familie kümmern, das tägliche Pensum bleibt liegen.
Wer ausbrennt, hat auch für eine Sache gebrannt. Im Umkehrschluss ist Burnout die Fähigkeit des Körpers, Alarm zu schlagen. In dieser Alarmbereitschaft liegt auch die Lösung. Betroffene sollten dies nicht als Schwachstelle definieren sondern als wertvolles Signal des Körpers bewerten. Übersetzt sagt Ihr Körper Ihnen: So geht es nicht mehr weiter! Bitte ändere etwas, höre endlich auf mich!
Burnout Organsprache
Der Volksmund weiß wie Organe sprechen. Oft wiederholen wir Sätze derartig oft, dass diese sich in unseren Gedanken manifestieren. Beispielsweise:
Hier gilt es die stressverschärfenden Gedanken zu entdecken und durch ein Training in hilfreiche Gedanken umformulieren: „Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Vorstellung von den Dingen.“
Burnout-Quellen definieren
Die Menschen die an "Burnout" erkranken sind keine Menschen die unzuverlässig oder schlecht mit Leistungsdruck umgehen können, sondern sind in meinen Augen starke Persönlichkeiten. Sie möchten mehr Leistung erbringen, haben oft höhere Ziele – sie brennen für eine Sache, ein Nein ist meist ein Fremdwort für sie, sie möchten einen Lösungsweg anbieten können. Wichtig ist es nun herauszufinden, was für den Betroffenen wichtig ist. Im Umkehrschluss sind nämlich genau die Dinge, die uns wichtig sind, die Dinge uns angreifbar machen können.
Stellen Sie sich folgende Situation für einen Familien-orientierten Menschen vor:
"Ein Mensch der seine Familie über alles andere stellt, ist häufig in seinem Beruf sehr belastbar und kann mit den Herausforderungen und dem Stress gut umgehen. Sollte jedoch eine Krise in seiner Familie auftreten, die bar seiner Kontrolle erscheint und in der er sich vielleicht sogar hilflos vorkommt, kann ihn diese Stresssituation überwältigen, vielleicht seinen Selbstwert beeinträchtigen oder gar eine Krise auslösen."
Meine Erfahrung zeigt mir, dass das Erkennen der eigentlichen Stressquelle, häufig etwas mit dem "Lifestyle" eines Menschen zu tun hat. Fragen Sie sich selbst: Welcher Typ könnte ich oder mein Lebenspartner/In sein?
Leistungsorientiert
Menschen die Ihre Erfolge an der Leistung orientieren, finden häufig guten Anklang in ihrem Beruf. Der leistungsorientierte Typ versucht immer sein Bestes zu geben, ein Perfektionist zu sein und nimmt die berufliche Auseinandersetzung persönlich. Kann sich schlechter abgrenzen und dementsprechend auch schlechter abschalten: Ein Gedanken-Karussell bahnt sich an.
Die Gefahr auf "Burnout" kann sich bei zu hohen Selbsterwartungen steigern. Auch Stressoren, auf die der Betroffene überhaupt keinen direkten Einfluss hat wie z.B. Restrukturierungen innerhalb des Unternehmens finden statt oder ein Produkt ergibt nicht den versprochenen Erfolg.
Diese Ereignisse können persönlich genommen werden. Durch fehlende Bewältigungsstrategien und ein gesundes Maß an Gelassenheit können diese Ereignisse bedrohlich erscheinen und/oder zu Existenzängsten führen.
Familienorientiert
Dies sind Menschen die Ihre Stärke und Kraft aus der Familie ziehen. Sie sind im Berufsleben oft ausgeglichen. Der Job stellt eine Notwendigkeit dar, aber er wird nicht als über alles im Leben gestellt.
Die Gefahr auf "Burnout", kann häufig am Zustand des familiären Bezugssystems erkannt werden. Geht es meiner Familie gut, geht es mir gut. Eine Krankheit, ein Unfall, eine Scheidung kann eine Krise auslösen. Eine vermeintlich unüberwindbare Hürde bahnt sich an. Eine Anpassung an die neue Situation scheint schier unmöglich. Man trauert vergangenen, schön empfundenen familiären Zeiten nach, die oft in der rückblickend Betrachtung sogar noch glücklicher erscheinen mögen als es der Realität entspricht. Die Betroffenen beziehen die Situation auf sich selbst: warum passiert gerade mir so etwas? Und das subjektiv empfundene Gefühl nichts an der Situation ändern zu können, etwas vielleicht sogar nicht richtig gemacht zu haben, birgt ein zusätzlich hohes Schuldpotential.
Erfolgsorientiert
Menschen die erfolgsorientiert sind, finden in meinen Augen Ihre Kraft im eigenen Lebensstandard. Dazu zählen materielle Werte wie ein eigenes Haus, ein schickes Auto, ein exklusives Hobby. Auch die berufliche Selbständigkeit, die Selbstbestimmtheit und der Erfolg im Beruf.
Die Gefahr auf "Burnout", ist hier sehr häufig ein Wegbrechen des Lebensstandards und sich nicht an die neue Situation anpassen zu können. Die Bewertung von vermeintlichen Freunden, Nachbarn und Kollegen erscheint wichtiger als die eigenen inneren Werte wahrnehmen zu können. Anstatt sich auf die richtigen Menschen in seinem engsten Umfeld zu konzentrieren, lässt der Betroffene mehr Kontakt zu Menschen zu, die sich gleichermaßen verunsichert gegenüber dem neuen Lebensstandard verhalten. Die wirklichen Freunde fühlen sich zunehmend vernachlässigt, die neuen Freunde scheinen nicht wirklich zu passen und die Betroffenen isolieren sich immer mehr. Der Wegfall von früher empfundener Freude über eine neue Anschaffung oder eine luxuriöse Reise wird wahrgenommen und verängstigt zusätzlich: „Was ist nur mit mir los? Früher war ich doch ganz anders.“
Burnout Phasen - Meine Ansichten
Hier möchte ich Ihnen nun einen Einblick meiner Ansichten vermitteln über die "Burnout - Phasen" eines Betroffenen , der stark berufsorientiert ist - häufig auch als "Workaholic" (deutsch "Arbeitssucht" / Quelle: Wikipedia) bezeichnet.
Am Beispiel von drei möglichen Burnout Phasen möchte ich auf die Gefahren in den Situationen aufmerksam machen. Ich möchte an dieser Stelle nochmals erwähnen, dass Menschen die an "Burnout" erkranken wundervolle persönliche Eigenschaften besitzen. Die Problematik liegt hier oft in der Wahrnehmung und Verwirklichung der eigenen Bedürfnisse.
Die erste Burnout Phase - Der Leistungsdruck
Erkennungsmerkmale:
Dies sind Menschen, die oft dazu neigen, sich oder anderen Menschen etwas zu beweisen. Es ist eine Mischung aus Hilfsbereitschaft und Leistung verbunden mit dem Wunsch nach Anerkennung, die hier an den Tag gelegt wird. Mir ist aufgefallen, dass die Betroffenen selbstsicher und zielstrebig ihren Beruf ausüben und die Fähigkeit besitzen schnelle Entscheidungen zu treffen. Der Beruf wird jedoch allzu oft in das private Leben einbezogen. Es sind Menschen, die für ihre Arbeit leben, sich gern über ihre Arbeit ausdrücken oder auch einfach nur gern anderen helfen ohne an sich selber zu denken.
Im Grunde eine positive Eigenschaft. Diese Personen vermitteln einen verlässlichen Eindruck.
Gefahrenquelle - Leistungsdruck:
Der Leistungsdruck ist Segen und Gefahr zu gleich. Denn oft werden die eigenen Kräfte überschätzt, oft sogar gar nicht wahrgenommen. Die Professionalität und das Talent im eigenen Beruf, lässt vieles einfacher erscheinen als es ist. Die Personen üben Ihre Arbeit mit Leidenschaft aus. Mir ist aufgefallen, dass das "Nein" sagen, für viele Betroffene ein Zeichen von Schwäche darstellt.
Die Einstellung: "Was ich kann, mache ich auch.", verbietet es den Betroffenen, sich über andere zu stellen und sagen zu können: "Nein, dies kann ich momentan nicht leisten“ und den Vorgesetzten, den Kollegen damit ins Boot zu holen: „Wie können wir gemeinsam damit umgehen?“ Denn: „Ich bin bereits voll ausgelastet, mehr als 100 Prozent kann ich nicht geben."
Und es passiert das Folgende: was der Betroffene in seiner normalen Arbeitszeit nicht bewältigt hat, wird erst in Überstunden versucht zu kompensieren und später wird die Arbeit mit nach Hause genommen.
Ist dieser Punkt eingetroffen, beraubt sich der Betroffene um seine wohl verdienten Erholungsphasen. Aber nährt gleichzeitig seinen Selbstwert. Oft erfährt der Betroffene im engeren Umfeld auch noch Zustimmung und wird für sein Verhalten gelobt. Auch dabei frohlockt der Selbstwert und will noch mehr Lob.
Die zweite Burnout Phase - Das körperliche Ausbrennen
Erkennungsmerkmale:
Der Körper steht nun unter ständigem Stress. Ich habe mich selbst oft gefragt: "Wann ist Burnout, eigentlich Burnout? Wann sollte sich eine betroffene Person eine Auszeit gönnen?" Hat die Person immer das Gefühl Leistung erbringen zu müssen, oder befindet sie sich bereits in der Position sich zu viel zugemutet zu haben. Ein Erkennungsmerkmal könnte sein, welche Gedanken der Betroffene hat: sind diese noch wohlwollend oder bereits abwertend z.B. ich bin ja schon wieder zu spät dran, das habe ich heute auch nicht erledigen können, etc.
Welche Themen beschäftigen den Betroffenen?
Über was wird gesprochen?
Ist der leitende Gedanke ausschließlich der Beruf oder noch zu erledigende Projekte, liegt der Verdacht nahe, dass der Betroffene unter ständiger Anspannung steht. Kleine Ungereimtheiten oder Abweichungen vom Zeitplan, können zu Aggressivität, Verzweiflung und Frustration führen.
Sollten Sie sich in der Position eines Angehörigen befinden, versuchen Sie es nicht persönlich zu nehmen. Hier findet ein unbewusster Hilfeschrei statt, der sich nicht gegen Sie persönlich richtet. Dies zu verstehen ist mit Sicherheit nicht einfach. Nahestehende Personen haben den Betroffenen bisher als starke Persönlichkeit erlebt, der in jeder Lebenssituation gute Lösungen parat hat.
Gefahrenquelle - Stress:
Dauerstress kann das Risiko für körperliche Krankheiten erhöhen. Es können sich eigenständige Krankheiten, zum Beispiel psychosomatische Störungen, entwickeln.
Es kann sich eine zunehmende Resistenz gegenüber der Dauerstimulation durch Neurohormone entwickeln und es kommt zur Blockade der Stressreaktion mit Absinken von Cortisol und Aufhebung des physiologischen Tagesrhythmus.
Aus chronischen Stress kann sich je nach Nicht-Behandlung oder Nicht-Beachtung ein Burnout entwickeln.
Cortisol ist das zentrale Hormon der Stressantwort. Es steuert vorrangig die Anpassung des Stoffwechsels und die Umstellung der Immunabwehr.
Cortisol wird bei einem gesunden Menschen in der zweiten Nachthälfte produziert. Damit steht das Hormon Cortisol morgens zwischen 6 und 8 Uhr in maximaler Konzentration dem Menschen zur Verfügung, um bei den täglichen Belastungszuständen den Körper mit Nährstoffen zu versorgen. Im weiteren Verlauf des Tages fällt die Hormon-Konzentration von Cortisol fast linear ab. Gegen Nachmittag ergibt sich nochmals eine kleine Spitze. Das Minimum des Cortisol-Spiegels ist abends erreicht, die Reserven sind dann aufgebraucht. Lediglich in Belastungssituationen steigt der Cortisol-Spiegel kurzfristig nochmals an: Das Cortisol erhöht sich. Der Mensch benötigt die Schwingungsfähigkeit des Cortisols. Cortisol benötigt abends genügend Zeit um herunterzufahren.
Die dritte Burnout Phase - Die Aussichtslosigkeit
Erkennungsmerkmale:
Nun kann der Dauerstress in ernst zunehmende körperliche Störungen übergehen. Dem Körper fehlen wichtige Vitalstoffe und Vitamine, die Niere kann stark beeinträchtigt werden. Die Betroffenen sagen u.a. häufig: „Ich fühle mich so leer an.“ Das spiegelt wiederum den Zustand des Körpers wieder. Erschöpfung, Müdigkeit, Leistungsminderungen machen sich breit, der Kopf ist ständig voll und alles wird als Druck wahrgenommen. Hier beginnt nun der gefährliche und kritische Punkt von Burnout. Denn jetzt geht es an die Substanz. Und die Betroffenen sollten sich nun sofort in medizinische Behandlung begeben.
Das Selbstwertgefühl und die eigene Wertschätzung befindet sich im Keller. Kommt zum empfundenen äußeren Druck auch noch die Schwächung des Körpers hinzu, können die einfachsten Situationen oft nicht mehr bewältigt werden.
Mit der Abwertung des Selbstwertgefühls kommt die Hilflosigkeit in einem hoch. Ich bin mir sicher, dass ich hier noch untertreibe und die Ausmaße im betroffenen Selbst bis auf den Punkt der "Nutzlosigkeit" absinken.
Man erkennt diese Phase oft an den stetigen negativen Gedanken, der eigenen Unzufriedenheit der Person: „Die Betroffenen können nicht mehr abschalten.“
Gefahrenquelle - Aussichtslosigkeit:
Hier gibt es eine Menge Punkte zu beachten, denn wenn sich der Körper nun in diesem krankhaften Zustand befindet, benötigt er nun Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Eine fundierte medizinische Abklärung, eine unterstützende psychologische Beratung und Akzeptanz aus dem direkten Umfeld. Die Angehörigen sind oft ratlos und verunsichert. Eine Psychoedukation, also eine Aufklärung über das Krankheitsbild, ist anzuraten. Denn nicht nur die Betroffenen des Burnouts auch die Angehörigen befinden sich nun in einer komplett neuen Lebenssituation. Die Betroffenen benötigen einen sorgfältigen und schonenden Umgang und die Angehörigen sollten mit aufgeklärt und einbezogen werden, damit das nötige Verständnis es beiden Parteien ermöglicht diese Phase gemeinsam meistern zu können.
Diese Situation ist für viele Partner und Freunde nur schwer zu verstehen. Auch hier gilt:
Sie müssen diese Situation nicht allein bewältigen, denn es gibt inzwischen viele Beratungsstellen
und mögliche Lösungswege mit dem Burnout umzugehen. Scheuen Sie sich nicht, Hilfe anzunehmen. Oft wird Unterstützung in dieser Phase noch als Unzulänglichkeit empfunden, dies ist es jedoch auf gar keinen Fall. Suchen Sie sich professionelle Hilfe in ihrer Umgebung. Eine sorgfältige medizinische und psychologische Unterstützung sollte nun Hand in Hand arbeiten. Suchen Sie auf Burnout spezialisierte Mediziner und psychologische Unterstützung. Dies kann z.B. eine auf Burnout spezialisierte Klinik sein oder eine Gemeinschaftspraxis die aus einem Arzt/Heilpraktiker und einer Psychologischer Beratung besteht.
Burnout Phasen zu erkennen allein reicht mir nicht!
Die Burnout Phasen zu erkennen ist ein wichtiger Schritt, wenn man den betroffenen Menschen helfen möchte. Es ist der erste Schritt für die weiteren Maßnahmen. Bei den Betroffenen hat sich über die Jahre einiges aufgestaut, sie haben vieles möglich gemacht und sind zu oft die Extra-Meile gegangen. Mit viel Fingerspitzengefühl und viel Zeit darf sich wieder ein für Sie lebenswerter Zustand einstellen. Zu den eigenen Wertevorstellungen zurückzufinden ist ein wesentlicher Bestandteil in seine ursprüngliche Kraft zu gelangen und Zufriedenheit wieder genießen zu können. Der Zustand in dem sich die Betroffenen befinden ist auch nicht von heute auf morgen entstanden, weshalb nun die Zeit benötigt wird, die es einfach dauert. Hier eine genaue Zeitdauer vorauszusetzen sehe ich als kontraproduktiv an.
Der Mensch ist individuell und einzigartig in seinem Körper, seinem Geist und seiner Seele. Auch wenn es sich erstmal erschreckend anfühlt, eine längere Zeit auszufallen, kann dies hilfreich sein um wieder in seine ursprüngliche Kraft zu gelangen. Es gibt heute viele Arbeitgeber, die mit Wiedereingliederung arbeiten, so dass man sich langsam wieder in den Arbeitsprozess einbringen darf. Denn was man am wenigsten für den Betroffenen möchte ist, dass er sich bei gesundheitlicher Besserung wieder zu viel zumutet und dadurch vielleicht in das nächste Burnout kommt. Hier gilt es ein umfassendes Training/Coaching zu absolvieren, um die auslösenden äußeren Stressoren erkennen zu lernen, die Fähigkeit diese zu neutralisieren und den Selbstwert wieder vollumfänglich aufzubauen und zu stabilisieren.
Ich für meinen Teil, möchte mit den Betroffenen sowie mit den Angehörigen daran arbeiten, sie für den Alltag wieder gut zu rüsten. Dazu gehört ein solides Stressmanagement, das Vertrauen in die eigene Person wiederzufinden und Freude wieder wahrnehmen zu können. Diesen Weg gehe ich gern mit Ihnen.
Burnout Bereich - Familienmanager /-in und Alleskönner/-in
Neben den Burnout Phasen ist es wichtig die Umgebung einer Person einschätzen zu können. Jeder von uns, hat etwas was ihm wichtig ist. So kann es z.B. zu Konflikten bei Familien kommen, in welchen ein Partner arbeitet und der andere sich um den Haushalt kümmert. Beide Partner leisten viel und erkennen manchmal nicht, wie viel der andere Partner leistet nämlich wie viel Arbeit, Organisation, Planung und Anpassung dahinter steckt den Haushalt am Laufen zu erhalten oder den Beruf auszuüben. Ein stetiger Mangel an Anerkennung in der Partnerschaft kann zur Frustration führen. Doch häufig wird das Thema verschwiegen. Ein häufiger Grund kann sein: „Der Partner bringt schließlich das Geld nach Hause. Da kann sie/er doch wenigstens erwarten, dass alles rund um den Haushalt in Ordnung ist. Nicht nur der Selbstwert wird in Frage gestellt sondern der Mangel an Anerkennung zerrt an den Energie-Reserven.
Meine Beratung:
Ein konstruktiver gegenseitiger Austausch in dem man sich gegenseitig seine Verunsicherungen und Sorgen mitteilt. Vielleicht erfährt man, dass der Partner sogar ähnliche Gedanken hat. Hier gilt gemeinsame Belohnungen wie ein lang aufgeschobener Kinobesuch, eine gemeinsame Tanzveranstaltung, ein Wochenende zu zweit, gemeinsame Spaziergänge in der Natur, etc. zu erleben und diese bewusst zu planen. Sich diese Zeit auch als Termin in den Kalender einzutragen. Damit unterstreicht man für sich auch die Wichtigkeit und Verbindlichkeit der gemeinsamen Zeit. Generell ist es förderlich "Entspannungs-Termine" einzutragen. Vorfreude ist bekanntlicheiner der schönsten Formen der Freude. Unterbrechen Sie regelmäßig die alltägliche Routine. Und ganz wichtig: Authentisch zu bleiben! Häufig ist es viel schlimmer, nicht über seine Sorgen und Nöte zu reden und den Partner nicht einzubeziehen und ihm selbst zu überlassen, herauszufinden, was denn mit einem los sein könnte. Für Paare die hiervon betroffen sind, biete ich meine systemische Paarberatung an.
Burnout Bereich - Die Hilfsbereitschaft in Person
Diese Gruppe von Personen ist häufig in sozialen Berufen anzutreffen. Der Wunsch anderen etwas Gutes zu tun, wird als selbstverständlich empfunden. Diese besonderen Menschen können, wenn es um das "Helfen" geht, häufig nicht nein sagen! Es wird neben dem Beruf noch zu viel anderes erledigt. Dabei geht der Gedanke zu helfen nicht aus dem Impuls des Eigennutzes heraus. Sondern ist auf das Wohl des anderen gerichtet. Die Grenzen der eigenen Kraft werden dabei häufig außer Acht gelassen. Da hier das Wohlergehen des anderen vor dem eigenen gestellt wird, ist auch dass "Nein" sagen bei der eigenen Überlastung, für viele nicht möglich.
Meine psychologische Beratung:
Die Entwicklung der Fähigkeit den Blick wieder nach innen und somit auf sich selbst zu richten. Die eigenen Bedürfnisse wieder wahrnehmen zu können. Und diese auch nach außen mit Klarheit zu kommunizieren. Ein Nein ohne Schuldgefühl aussprechen zu können. Um somit wieder authentisch zu werden mit der möglichen Zielsetzung im Einklang mit sich und seiner Umwelt zu leben.
Burnout Bereich - Der Adelige
Dies sind Menschen, die Wert auf das Materielle im Leben legen. Generell eine gute Eigenschaft, da es Motivationsquelle und Ansporn für ein schönes, stilvolles Leben ist. In diesem Bereich hat z.B. ein Haus, ein schnelles Auto, eine luxuröse Reise, etc. einen hohen Stellenwert. Fängt einer dieser Bereiche an zu kippen oder bricht dieser ganz weg, kann dies zu einem hohen Stressfaktor im Leben der Betroffenen führen.
Meine psychologische Beratung:
Die Ursache herausfinden was mit dem Hang zu materiellen Gütern genährt wird. Welches Gefühl wird damit evtl. unterdrückt. Die persönlichen Wertevorstellungen herausfinden. Eine Bewältigungsstrategie zu erlernen, die man evtl. verlernt hat oder welche man evtl. noch nicht erlernen konnte.
Den Umgang mit dem materiellen Verlust in Kombination mit der Erarbeitung von neuen Zielen unter Einbezug der persönlichen Lebensqualität kann unterstützen, gute Fortschritte in der Genesung erzielen.
Mein Programm für Burnout beinhaltet:
Trainingsprogramm: Hauptwege zur Stressbewältigug
1. Äußere Stressoren
Hier geht es darum, äußere Belastungen und Anforderungen im beruflichen und privaten Bereich zu verändern, soweit möglich, zu verringern oder ganz abzubauen:
- Fachliche Kompetenzerweiterung (z.B. Informationsaustausch, Weiterbildungen)
- Organisatorische Verbesserungen (z.B. Aufgabenverteilung, Ablaufplanung, Ablagesysteme)
- Selbstmanagement: persönliche Arbeitsorganisation optimieren (klare Definition von Prioritäten, realistische Zeitplanung, Delegation)
- Sozialkommunikative Kompetenzen entwickeln (Grenzen setzen, häufiger „Nein“, „Jetzt nicht“ sagen, Unterstützung suchen, Netzwerk aufbauen)
- Problemlösekompetenzen entwickeln
2. Persönliche Einstellungen und Bewertungen
Hier geht es darum, sich selbstkritisch eigener stresserzeugender oder verschärfter Einstellungen und Bewertungen bewusst zu werden und diese trainieren zu verändern. Beispiele:
- Perfektionistische Leistungsansprüche kritisch überprüfen und eigene Leistungsgrenzen akzeptieren lernen
- Schwierigkeiten nicht als Bedrohung sondern als Herausforderung sehen
- Sich mit alltäglichen Aufgaben weniger persönlich identifizieren, mehr innere Distanz wahren
- Sich nicht im alltäglichen Kleinkrieg zu verlieren, den Blick für das „Wesentliche“ das was mir wirklich wichtig ist bewahren
- Sich Positivem, Erfreulichen, Gelungenen bewusst werden – seine Erfolge feiern
Nicht alle äußeren und inneren Stressfaktoren sollen oder können vermieden, abgebaut oder vermindert werden. Es wird daher immer wieder passieren, dass Stressreaktionen wieder auftreten. Hier geht es darum, körperliche und psychische Erregung zu dämpfen und abzubauen sowie langfristig die eigene Belastbarkeit zu erhalten. Dies kann beispielsweise geschehen durch:
- Erlernen und regelmäßiges praktizieren einer Entspannungstechnik
- Regelmäßige Bewegung
- Gesunde, abwechslungsreiche Ernährung
- Pflege außerberuflicher sozialer Kontakte
- Regelmäßiger Ausgleich durch Hobbys und Freizeitaktivitäten
- Lernen, die kleinen Dinge des Alltags zu genießen
- Ausreichender Schlaf
- Tagesablauf mit ausreichenden kleinen Pausen zwischendurch
Wie vieles im Leben, gilt dies auch für eine Burnout Vorsorge: Auf die richtige Dosis kommt es an. Stress muss nicht nur negativ sein, er kann zu überdurchschnittlichen Leistungen anspornen. Erst das Zuviel macht krank! Und hier gilt es unter professioneller Anleitung herauszufinden, was individuell „Zuviel“ heißt und wie Betroffene ihre Work-Life-Balance dauerhaft erhalten können.
Lesen Sie gern mehr in meinem Blog über Erschöpfung-Energiemagel-Burnout.
Es ist mir wichtig, dass Sie sich in einer Beratung wohl fühlen. Dazu biete ich ein kostenfreies Kennenlerngespräch an. Vereinbaren Sie gern einen unverbindlichen Termin: https://perspektivische-loesung.de/kontakt/
Rechtlicher Hinweis: Der Text basiert auf persönlicher Erfahrung/Meinung und die psychologische Beratung und ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt.
Perspektiven entwickeln. Lösungen erkennen.
Menschen auf dem Weg zu sich selbst zu begleiten,
das ist für mich mehr als ein Job. Es ist meine Berufung.
Carmen Macharzina
Psychologische Beraterin &
Systemische Familientherapeutin